Bitcoin und Energie: Der große Streit

Hey du! Du hast bestimmt schon mal von Bitcoin gehört – aber weißt du auch, wie viel Strom die Kryptowährung so ungefähr schluckt? Spoiler: echt heftig viel. Und genau darüber streitet sich die Welt gerade. Ob das okay ist oder ein Riesenproblem, darüber gibt’s heiß diskutierte Meinungen. In diesem Blogpost nehmen wir die wichtigsten Streitpunkte unter die Lupe. Keine Sorge, alles so erklärt, dass auch Krypto-Anfänger durchblicken.

Wie viel Energie frisst das Bitcoin-Netzwerk wirklich?

Stell dir vor, du hättest Dutzende Riesencomputer, die Tag und Nacht nichts anderes machen, als super schwere Rechenaufgaben zu lösen. Das ist im Prinzip Bitcoin-Mining – und das verbraucht ziemlich viel Strom. Für 2025 schwanken die Schätzungen, wie viel Energie das Netzwerk wirklich verbraucht, zwischen 125 und 173 Terawattstunden (TWh) pro Jahr[5][9]. Andere Quellen reden sogar von „nur“ 100 TWh[7]. Warum so unterschiedlich? Ganz einfach: Niemand weiß genau, wie viele Maschinen weltweit gleichzeitig für Bitcoin arbeiten. Es gibt keine zentrale Liste, alles läuft dezentral – ein bisschen wie das Energiemessen bei dir zuhause, aber für ein globales Computernetzwerk.

Um das mal einzuordnen: Das ist ungefähr so viel, wie Portugal, Algerien oder sogar Pakistan im Jahr an Strom verbrauchen[1][5][9]. Oder noch ein krasser Vergleich: Die gesamte weltweite Goldminen-Industrie schluckt pro Jahr rund 131 TWh – liegt also sogar noch ein bisschen unter Bitcoin[9]. Dass eine einzige digitale Währung genauso viel Energie verbraucht wie ein ganzes Land, das ist schon… speziell.

Warum verbraucht Bitcoin überhaupt so viel Strom?

Das liegt am sogenannten „Proof-of-Work“ (PoW) – dem System, mit dem neue Bitcoins erzeugt und Transaktionen abgesichert werden. Kurz gesagt: Wer am schnellsten komplizierte Matheaufgaben löst, kriegt als Belohnung Bitcoins. Klingt simpel, aber genau das sorgt dafür, dass die Miner ständig neue, immer stärkere Rechner brauchen. Und je mehr Miner mitmachen, desto härter werden die Aufgaben – das nennt sich „Difficulty“. Das ist, als würdest du dich im Fitnessstudio immer mehr Gewicht auflegen, weil es sonst zu leicht wäre.

2025 war eine einzige Bitcoin-Transaktion ungefähr so energieintensiv wie der Stromverbrauch eines US-Haushalts in 45 Tagen (ca. 1.335 kWh)[9]. Das ist absurd viel. Zum Vergleich: Eine Überweisung bei Visa oder Mastercard verbraucht so viel Strom wie ein Wimpernschlag. Nehmen wir ein anderes Beispiel: Ethereum, die Nummer 2 unter den Kryptos, hat ihr System auf „Proof-of-Stake“ (PoS) umgestellt. Das führt dazu, dass Ethereum jetzt über 99,9 % weniger Strom als Bitcoin braucht – also quasi nichts mehr[2][9].

Auch andere Kryptowährungen wie Litecoin oder Monero kommen mit viel weniger Energie aus. Bitcoin bleibt da der klare Strom-Fresser – und das ist ganz bewusst so: Die Community sagt, das gehört zum System dazu. Mehr Energie = mehr Sicherheit, weil Angreifer das Netzwerk nicht mehr knacken können.

Wie grün ist Bitcoin-Mining eigentlich?

Ein gutes Stichwort: Achtung, es wird’s etwas kompliziert – aber ich versuch’s so einfach wie möglich.

2025 stammten über die Hälfte des gesamten Stroms für Bitcoin-Mining aus erneuerbaren Energien[5][9]. Das klingt erstmal super, oder? Knapp 55 % Wind, Sonne, Wasser – das ist besser als der Durchschnitt im weltweiten Strommix. Und in manchen Ländern, zum Beispiel in Norwegen, kommt das Mining sogar fast komplett aus Wasserkraft[9].

Aber: Trotz des wachsenden Anteils grüner Energie verursacht Bitcoin-Mining immer noch massiv CO₂. Laut Schätzungen waren das 2025 rund 61 Millionen Tonnen – das ist wie ein kleiner Flugverkehr unter den Kryptowährungen[9]. Und der Unterschied zwischen grüner und schwarzer Energie ist riesig: Mit Wasserkraft fällt pro Kilowattstunde so gut wie kein CO₂ an, aber mit Kohle? Da kann’s bis zu 690 Gramm CO₂ pro kWh sein[9]. Ob das Mining also wirklich „grün“ ist, hängt extrem davon ab, wo es stattfindet.

Doch es gibt mehr Umweltprobleme als nur CO₂: Bitcoin-Mining verursacht oft Lärm (stell dir 50 Waschmaschinen vor…), extreme Abwärme (Stichwort: Heizung fürs ganze Viertel) und einen riesigen Wasserbedarf für die Kühlung. In den USA gab’s schon öfter Proteste von Anwohnern, weil die Mining-Farmen deren Leben ganz schön durcheinanderbringen.

Wo wird Bitcoin eigentlich „gebaut“?

Für einen Stromfresser wie Bitcoin sucht man natürlich Orte, wo’s billig ist – und oft auch grün. Die wichtigsten Mining-Hubs sind:

  • USA (besonders Texas, weil es dort oft günstigen Strom aus erneuerbaren Quellen gibt)
  • Kasachstan (günstig, aber viel Strom aus Kohle)
  • Kanada und Paraguay (viel Wasserkraft)
  • Norwegen (fast 100 % Wasserkraft)

In den USA entsteht ein spannender Markt: Manche Mining-Farmen koppeln sich direkt ans lokale Stromnetz, weil sie sonst im Sommer, wenn’s heiß ist, den Strom abschalten müssen. In Nordskandinavien wird die Abwärme sogar genutzt, um Gewächshäuser zu heizen. Klingt nach win-win, oder?

Auch kreative Lösungen gibt es: Es gibt Projekte, bei denen Methan-Fackeln (die sonst einfach verpuffen) genutzt werden, um Strom für Bitcoin-Mining zu erzeugen. Andere Unternehmen kaufen CO₂-Zertifikate, um sich „klimaneutral“ zu schreiben. Ob das wirklich die Welt rettet, darüber kann man natürlich diskutieren.

Bitcoin vs. Andere Sektoren: Wer frisst mehr Strom?

Damit das alles ein bisschen einzuordnen ist: Hier mal ein Vergleichstabelle, wie sich Bitcoin 2025 gegenüber anderen großen Sektoren schlägt:

Sektor/Krypto Energieverbrauch 2025 (in TWh)
Bitcoin 125–173
Goldminen (weltweit) 131
Banken weltweit 260
Airline-Industrie 246
Streaming (YouTube, Netflix) 204
Global Data Centers 214
Ethereum (PoS) 0,02
Litecoin 3,7
Monero 0,67

Bitcoin ist natürlich immer noch ein Energiereservoir, aber: Die klassische Bankenwelt, Flugzeuge, Rechenzentren oder das Streamen von Filmen haben sogar noch mehr Durst (zumindest, wenn wir die reine Gesamtmenge anschauen). Das ist wirklich spannend, weil es oft vergessen wird.

Im Krypto-Vergleich ist Bitcoin aber nach wie vor der größte Stromfresser, mit rund 81 % Anteil am gesamten Krypto-Energieverbrauch[9]. Andere Coins sind mittlerweile viel, viel sparsamer unterwegs.

Die große Debatte: Pro und Contra

Jetzt wird’s richtig spannend – lasst uns mal die wichtigsten Argumente von Kritikern und Befürwortern sammeln, damit du dir ein Bild machen kannst.

Kritiker sagen:

  • Das ist absolut irre – so viel Energie für eine einzige digitale Währung? Das kann doch nicht die Zukunft sein.
  • Der CO₂-Fußabdruck ist teilweise riesig, je nachdem, wo der Strom herkommt. Bitcoin-Mining ist mitverantwortlich für Klimakrise und Umweltverschmutzung.
  • Der Nutzen pro Transaktion ist deutlich geringer als bei klassischen Zahlungssystemen. Visa und Mastercard laufen seit Jahrzehnten – und brauchen für die gleiche Leistung nur einen Bruchteil der Energie[3][9].
  • Neben CO₂ gibt’s weitere Umweltprobleme: Lärm, Abwärme, Wasserverbrauch. In manchen Regionen gibt’s schon Proteste gegen neue Mining-Farmen.

Befürworter sagen:

  • Aber: Über die Hälfte der Mining-Energie ist inzwischen erneuerbar – und der Anteil wächst ständig[5][9].
  • Banken, Rechenzentren, Flugzeuge – die verschlingen mehr Strom als Bitcoin, aber da regt sich kaum jemand auf. Warum die Doppelmoral?
  • Bitcoin ist (mit) eine Alternative zu zentralen Finanzsystemen, die selbst ziemlich viel Energie verbrauchen und oft nicht nachvollziehbar sind. Dezentrale Systeme sind ein Teil der Freiheit.
  • Fortschrittliche Mining-Standorte zeigen, dass grünes Mining möglich ist – Norwegen und Paraguay sind da ein gutes Beispiel[9].
  • Übrigens: Viele Kritiker lassen außer Acht, dass manche Mining-Projekte Methan-Flare-Nutzung oder CO₂-Zertifikate einsetzen, um klimaneutral zu werden.

Fazit – wohin geht’s?

Der Streit um Bitcoin und Energie wird so schnell nicht enden. Klar ist: Bitcoin ist ein echter Stromfresser, aber im Vergleich zu riesigen Wirtschaftssektoren ist der Verbrauch immer noch überschaubar. Trotzdem gibt es nach wie vor massive Umweltprobleme, vor allem wenn Mining dort stattfindet, wo der Strom aus Kohle oder Gas kommt.

Die Krypto-Community arbeitet daran, das besser zu machen: Mehr erneuerbare Energien, bessere Netze, neue Technologien. Es gibt bereits Projekte, die zeigen, dass es anders geht. Aber: Bitcoin will nicht vom Proof-of-Work-System abrücken – das gilt als Grundpfeiler für Sicherheit und Dezentralisierung.

Am Ende ist es wie mit allem: Es gibt kein Schwarz und Weiß, sondern ein Spielfeld voller Grautöne. Wer sich mit Bitcoin beschäftigt, sollte auch über Energie, Klima und Nachhaltigkeit nachdenken – und sich die Fakten selbst angucken.

Wie ist deine Meinung? Siehst du Bitcoin als digitales Gold, das sich den Energieverbrauch lohnt? Oder als Problemfall fürs Klima? Sag’s uns in den Kommentaren!

Quellen

  1. Statista: Weltweiter Energieverbrauch von Bitcoin (2025)
  2. RMI: Cryptocurrency’s Energy Consumption Problem
  3. Digiconomist: Bitcoin Energy Consumption Index
  4. Statista: Energieverbrauch pro Transaktion (2025)
  5. beatvest: Bitcoin-Statistiken Deutschland & weltweit (2025)
  6. Crypto.com: How Much Energy Does Bitcoin Consume?
  7. mainfranken24: Bitcoin Statistiken 2025
  8. Wikipedia: Bitcoin
  9. coinlaw: Bitcoin Energy Consumption Statistics 2025