Was passiert, wenn der letzte Bitcoin geschürft ist?

Stell dir vor, du hast eine Schatztruhe mit exakt 21 Millionen Bitcoin – nicht mehr und nicht weniger. Kein Nachschub, kein Rabatt im Angebot, sondern eine festgelegte Menge für alle Zeiten. Das ist die Realität von Bitcoin, denn im Protokoll ist genau das so verankert. Doch was passiert eigentlich, wenn diese Schatztruhe schließlich komplett leer ist, also wenn wirklich alle 21 Millionen Bitcoin geschürft sind? Wie verändert sich das Bitcoin-Ökosystem dann? Dieser Blogpost nimmt dich mit auf eine Reise durch den spannenden und ziemlich komplexen Prozess des Bitcoin-Minings, erklärt den Mechanismus der sogenannten „Halvings“ und zeigt, welche Folgen das Ende des Minings für Bitcoin als digitale Währung haben wird – natürlich ganz einfach und verständlich, auch wenn du gerade erst in die Krypto-Welt eintauchst.

1. Der Bitcoin-Schürfprozess und seine begrenzte Menge

Bitcoin ist keine klassische Währung, die einfach so gedruckt oder geschaffen werden kann. Stattdessen wird neues Bitcoin durch „Mining“ – also das Lösen komplexer mathematischer Aufgaben mit spezieller Computerhardware – erzeugt. Das Besondere: Die Gesamtanzahl aller Bitcoin ist im Code auf 21 Millionen Bitcoins festgeschrieben. Mehr wird es niemals geben. Das ist so festgelegt, dass die Bitcoin-Geldmenge streng begrenzt bleibt und sich im Laufe der Zeit verlangsamt.

Der Clou hier sind die sogenannten Halvings: Etwa alle vier Jahre – genauer: nach 210.000 geschürften Blöcken – wird die Belohnung, die Miner für das Hinzufügen eines neuen Blocks zum Bitcoin-Netzwerk erhalten, halbiert. Klingt kompliziert? Denk mal an einen Brunnen mit Wasser, das immer weniger wird – mit jedem Zug holt man nur noch halb so viel Wasser raus wie vorher.

Schauen wir uns an, wie die Block-Belohnungen sich entwickelt haben:

  • 2012: 50 Bitcoin pro Block
  • 2016: 25 Bitcoin
  • 2020: 6,25 Bitcoin
  • 2024: 3,125 Bitcoin
  • 2028: 1,5625 Bitcoin
  • … und das geht so weiter, bis die Belohnung schließlich gegen Null geht.

Der letzte einzelne Bitcoin wird voraussichtlich um das Jahr 2140 geschürft – bis dahin dauert es also noch einige Jahrzehnte[1][7][8]. Danach kann niemand mehr neue Bitcoins erschaffen.

2. Was bedeutet das für die Miner und das Bitcoin-Netzwerk?

Bis zum Jahr 2140 bekommen Miner für das Lösen der Rechenrätsel also neben den Transaktionsgebühren auch neue Bitcoin als Belohnung. Wenn allerdings der allerletzte Bitcoin gemined ist, gibt es keine neuen Coins mehr als Mining-Reward. Die Miner verdienen dann ausschließlich an den Transaktionsgebühren, die Nutzer für das Bestätigen ihrer Bitcoin-Transaktionen zahlen.

Das verändert die Dynamik enorm:

  • Sinkende Einnahmen für Miner: Ohne neue Bitcoins als Blockbelohnung hängt alles von den Transaktionsgebühren ab – die müssen hoch genug sein, damit der Aufwand für Strom, Hardware und Co. noch lohnenswert ist.
  • Gefahr für die Netzwerksicherheit: Weniger rentable Mining-Anreize könnten dazu führen, dass weniger Miner aktiv sind. Eine geringere Anzahl von Minern heißt aber auch weniger Rechenleistung im Netzwerk (niedrigere Hashrate) und eine höhere Anfälligkeit für Angriffe.
  • Risiko für die Dezentralisierung: Wenn nur wenige große Mining-Farmen übrig bleiben, schrumpft die Vielfalt der Miner. So könnte das Netzwerk kontrollierbarer werden – was dem Grundprinzip von Bitcoin widerspricht.

Einfach gesagt: Wenn sich das Schürfen für die meisten Miner nicht mehr rechnet, stellt sich die Frage, wie sicher und offen Bitcoin dann noch bleibt[1][8].

3. Mögliche Szenarien nach dem letzten Bitcoin

Bleibt aber die Nachfrage nach Bitcoin stabil oder steigt sogar? Dann könnten die Transaktionsgebühren deutlich nach oben klettern, um die Miner weiterhin zu motivieren. Hohe Transaktionsgebühren wären für die Sicherheit des Netzwerks essentiell, um auch ohne „frisches“ Bitcoin als Anreiz genügend Miner am Start zu haben.

Außerdem gibt es viele Spekulationen, wie sich der Preis von Bitcoin langfristig entwickeln wird:

  • Die feste Obergrenze von 21 Millionen sorgt für Knappheit, ähnlich wie bei Gold.
  • Eine starke oder steigende Nachfrage bei begrenztem Angebot kann den Preis nach oben treiben, was Investoren anzieht und Bitcoin als digitale Wertanlage attraktiver macht[8].
  • Geschichtlich gesehen gab es nach jedem Halving oft relativ bald einen Preisanstieg – das nennt man den „psychologischen Effekt der Verknappung“[8].

Technisch gesehen könnte die Bitcoin-Community aber auch neue Wege finden, um Sicherheit und Dezentralisierung zu garantieren – vielleicht mit Protokolländerungen oder neuen Anreizen für Netzwerk-Mitglieder, wenn der Mining-Reward ganz wegfällt. Das ist alles noch Zukunftsmusik, aber die Diskussionen laufen schon heute[1].

4. Warum sind die Halvings so wichtig auf dem Weg zum letzten Bitcoin?

Die Halvings sind wie der Taktgeber für Bitcoin – sie sorgen dafür, dass immer weniger neue Bitcoin auf den Markt kommen und der Nachschub künstlich verknappt wird. Das ist das Gegenteil von herkömmlichem Geld – das wird meist ständig gedruckt und dadurch entwertet.

Jedes Halving halbiert die Inflationsrate von Bitcoin, also wie schnell neue Coins in Umlauf kommen. Dadurch wird Bitcoin langfristig wertvoller und unterscheidet sich immer stärker von klassischen Währungen mit unendlicher Geldmenge.

Für alle, die noch nicht so tief drin sind: Stell dir vor, du hast eine Pizza, die in viele Stücke geschnitten ist und die Stückzahl wird bei jedem Bissen halbiert – es wird also immer weniger, aber die Nachfrage bleibt gleich oder wächst. Das ist, was mit Bitcoin passiert, und diese Knappheit lässt viele Leute glauben, dass Bitcoin im Wert weiter steigen kann[2][3][8].

5. Kurz und knapp: Das musst du mitnehmen

  • Der letzte Bitcoin wird erst rund im Jahr 2140 geschürft. Bis dahin gibt’s weiterhin Blockbelohnungen – aber immer weniger.
  • Nach Erreichen der Maximalmenge gibt es keine neuen Bitcoins mehr, und die Miner leben ausschließlich von Transaktionsgebühren.
  • Ob Bitcoin dann noch sicher und dezentral bleibt, hängt stark von der Nachfrage, den Gebühren und der Rentabilität des Minings ab.
  • Historisch gesehen führten die Halvings oft zu starken Preisanstiegen – das könnte auch so bleiben.
  • Die Zukunft des Bitcoin-Ökosystems wird von der Community, technologischen Innovationen und wirtschaftlichen Faktoren geprägt sein.

Wer Bitcoin ganzheitlich verstehen will, muss also nicht nur die digitale Währung selbst sehen, sondern das gesamte Ökosystem und die Mechanismen dahinter – mit Blick auf Jahrzehnte in die Zukunft. Das ist spannend, weil Bitcoin nicht nur eine Technologie, sondern auch eine neue Art Geld zu verstehen ist, die sich mit unserer Vorstellung von Geld grundlegend verändert.

Also: Beim nächsten Mal, wenn jemand sagt, „Bitcoin ist doch bald zu Ende mit Minen“, weißt du, dass das erst in mehr als 100 Jahren so weit ist. Und bis dahin wird sich noch viel tun, nicht nur technisch, sondern auch ökonomisch.

Happy HODLing und bis zum nächsten Blogpost!

Quellen:

  1. https://ecos.am/de/blog/bitcoin-nach-dem-mining-was-passiert-mit-allen-21-millionen-btc/
  2. https://www.finanzen.net/ratgeber/bitcoin-halving/
  3. https://capital.com/de-de/analysis/bitcoin-halving-auswirkung
  4. https://bitcoin-2go.de/bitcoin-halving/
  5. https://news.bit2me.com/de/der-letzte-Bitcoin-das-genaue-Datum–an-dem-die-letzte-M%C3%BCnze-gesch%C3%BCrft-wird
  6. https://bitcoinnews.ch/38051/21-millionen-bitcoin/
  7. https://www.fidelitydigitalassets.com/research-and-insights/economics-bitcoin-halvinga-miners-perspective
  8. https://www.ey.com/en_ch/insights/blockchain/the-bitcoin-halving-explained